Google Glass – Früher Science Fiction, bald Alltagsmusik?

Google Glass Technische Innovationen, die heute normal sind, galten vor Jahren noch als Science Fiction. Dies betrifft auch Google Glass, den Markennamen eines Miniaturcomputers, der von seinem Nutzer am Kopf getragen wird.

Dabei ist dieser Computer auf ein Gestell montiert, ähnlich einem Brillenrahmen und blendet Informationen über ein Display in das Sichtfeld seines Trägers ein. Diese Informationen können mit dem aufgenommenen Bild des Minicomputers kombiniert werden, welches von einer in Blickrichtung des Trägers integrierten Digitalkamera live geliefert wird. Beispielsweise kann man sich zusätzliche Informationen über Google Glass anzeigen lassen, wenn man ein historisches Gebäude besichtigt.

Wie funktioniert Google Glass?

Die Datenbrille hat vorne eine Kamera und ein Prisma und an der Seite ist ein Touchpad angebracht. Hinter dem Ohr befinden sich der Akku und ein Lautsprecher, der die Töne an den Kopfknochen weiterleitet. Dabei wiegt Google Glass nur 41 Gramm. Gesteuert wird der Minicomputer über Kopfbewegungen, das Touchpad oder über Sprachbefehle. Über das Display bietet Glass dem Benutzer die gleiche Darstellung wie ein 25 Zoll Fernseher aus etwa 2,5 Meter Entfernung. Um die Datenbrille in Betrieb zu nehmen, ist ein Smartphone sowie die kostenlose MyGlass-App erforderlich – Google Glass dient dabei nur als Medium: Web-Inhalte und Navigationsrouten etc. kommen vom Handy.

Was man mit der Datenbrille alles machen kann

Man kann Fotos und Videos mit Google Glass machen und hat dabei die Hände frei. So kann man beispielsweise Fotos beim Radfahren schießen, ohne die Hände vom Lenker zu nehmen. Natürlich kann man mit der Datenbrille auch telefonieren und im Web surfen. Auch beim Sport kann Google Glass relevante Daten anzeigen: Zum Beispiel können beim Laufen die bereits gelaufene Zeit, Distanz, Puls und die noch zu laufende Strecke angezeigt werden. Auch zum Navigieren kann man die Datenbrille nutzen: Während bisherige Navigationsgeräte die Aufmerksamkeit von der Straße ablenken, bleibt bei Google Glass der Blick immer nach vorn gerichtet, sodass Ablenkungen minimiert werden. Technisch möglich wäre auch eine Gesichtserkennung, doch diese Funktion wird Google aus Datenschutzgründen nicht ermöglichen.

Geschäftliche Anwendungsmöglichkeiten von Google Glass

Auch in Unternehmen gibt es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für die Datenbrille. Beispielsweise kann sich ein Redner während einer Präsentation oder einer Rede vor Geschäftspartnern Stichworte über Google Glass anzeigen lassen und frei sprechen. Der bisherige Blick nach hinten oder zur Seite, wie heute bei Power-Point-Präsentationen oft erforderlich, um die auf die Leinwand projizierten Inhalte sehen zu können, wird in Zukunft überflüssig. Weiterhing interessant für Unternehmen ist auch die Möglichkeit zum Beispiel über mehrere Standorte hinweg an Konferenzen via Video teilnehmen zu können. Auch für Handwerker ergeben sich interessante Anwendungen: So können komplizierte Bedienungs- oder Reparaturanleitungen über die Datenbrille erfasst werden, während beide Hände frei sind und an dem Gerät bzw. an der Maschine eingesetzt werden können.

Noch ist die Markteinführung in Europa nicht absehbar

Heute ist die Datenbrille bereits Realität. Bis sie jedoch Standard bei der geschäftlichen wie privaten Nutzung ist, wird noch einige Zeit vergehen. 2013 gab es eine Entwickler-Version und derzeit ist Google Glass nur als offene Beta-Version in den USA erhältlich. Ein Termin für die Markteinführung in Europa steht noch nicht fest. Ursache hierfür sind technische Anpassungen für Märkte, in denen Englisch nicht die überwiegende Muttersprache ist und laufende politische Auseinandersetzungen.

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